Klettern am ersten Sellaturm

Der gewaltige Sellastock und seine vier Türme an der Südwestecke direkt über dem Sellapass sind viel besucht und häufig fotografiert. Zahllose Motor-Touristen drängen sich in der Hochsaison über die Serpentinen des Sellapasses.  

Doch wie so oft in den Bergen, schon nach ein paar Minuten Aufstieg lässt man den Trubel des Passes hinter sich. Nach nur einer guten halben Stunde Zustieg sind nur noch einige Kletterer unterwegs. 

Der erste Sellaturm mit seinen klassischen Anstiegen bietet das ideale Gelände für die ersten Meter im Mehrseillängenklettern. Schon oft war ich dort mit Teilnehmern meiner Alpinkletterkurse auf ihrer ersten Mehrseillängentour unterwegs. Die Kletterei ist nicht wirklich schwer, es müssen aber die Zwischensicherungen selbst gelegt und die Standplätze verlässlich eingerichtet werden.
Die Höhe und die Ausgesetztheit sind atemberaubend schön oder auch nur atemberaubend.

Das Highlight der Kaminführe ist die Wegführung über einen im oberen Teil freistehenden Pfeiler, ca. 200 Meter hoch, der gut einen Meter komplett frei vor der Hauptwand steht.  Der Spalt muss mit einem beherzten Sprung oder mit einem Spreizschritt überwunden werden.

Hier musste ich zwar schon einige Male eine helfende Hand zum Sprung reichen, aber was für eine Fokussierung, was für eine absolute Konzentration auf den Moment hier bei allen spürbar wird, ist immer wieder phantastisch. 100 Prozent wach und lebendig. 

Der Standplatz an der Hauptwand. Der freistehende Pfeilerkopf und der Sprung liegen schon hinter uns. War doch gar nicht so schwer.

Mein Bild zur Geschichte: Volle Konzentration beim Sprung.



Für mehr Tourinfos schreib mir: [email protected].